Interessanter Artikel im SPIEGEL: Ein Professor, der Juristen gegen Geld zum Doktortitel verholfen hatte, ist verhaftet worden. Weiterlesen »
Generation Web 0.0 – macht Internet doof?
Und noch einen interessanten Artikel habe ich über Fefes Blog gefunden: Im Weblog des Handelsblatts über die Generation Web 0.0. Es geht darin um das spezifisch deutsche Problem, daß gerade die Entscheidungsträger, Politiker und Geldgeber mit Kommunikationstechnologie und Internet nichts anzufangen wissen. Wenn überhaupt, gibt es Geld nur für Geschäftsmodelle, die aus den USA abgeklatscht sind.
Nur: Die Situation ist weitaus schlimmer als in diesem Artikel beschrieben. Da geht es um Politiker und Geldgeber, also Leute, die zumindest nicht hauptberuflich mit Informationstechnologie zu tun haben. Daß Leute damit kokettieren, nicht mit E-Mail umgehen zu können.
Dabei habe ich schon Informatikprofessoren erlebt, die mit E-Mail ohne Hilfe ihrer Sekretärin nicht umgehen konnten. Informatik-Fakultäten, in denen die Rundschreiben (jedenfalls bis vor zwei Jahren) doppelt herausgegeben werden mußten, E-Mail und Papier, weil einfach manche mit E-Mail nicht konnten. Und selbst wenn Informatikprofessoren heute zumindest die Grundtechniken Web und Mail halbwegs kennen: Medienkompetenz haben da viele nicht.
Wie aber will man das vom Normalbürger, vom Politiker, vom Geldgeber verlangen, wenn man es in Deutschland nicht einmal bei Informatikprofessoren voraussetzen kann?
Chefs mit Doktortitel statt Charakter?
Im Harvard Businessmanager erschien ein hochinteressanter Artikel, der auch im SPIEGEL online zu habeen war:
Chefs mit Charakter dringend gesucht.
Es geht darin auch um Doktortitel. Wieder ein Artikel von der Sorte, bei denen ich spontan denke “interessant, daß nicht nur ich das beobachtet habe”. Weiterlesen »
Fachhochschule Köln
Im ZDF läuft gerade ein Bericht über Gewalt-Computerspiele. Anders als im ZDF-Skript beschrieben, geht es gar nicht nur um Killerspiele, sondern auch um die FH Köln, die – von der Industrie finanziell gefördert – einseitige Sichtweise. Es wurde die Kritik geäußert, daß die Wissenschaft nicht den Zielen der Industrie dienen sollte (Zitat aus dem Gedächtnis). Der Beitrag hat mir richtig gut gefallen, Lob für das ZDF für die deutlichen und kritischen Worte.
Oftmals ist es so, daß das Skript im Voraus noch nicht verfügbar ist oder nicht stimmt. Wohl weil die entweder noch bis zur letzten Minute dran arbeiten, oder weil sie nicht alle Fakte vorab verraten wollen (vielleicht auch, um keine gerichtlichen Verfügungen zu kassieren). Mal noch 1-2 Tage warten, ob sich da was tut. Wie gesagt, hervorragender Beitrag.
Die Doppel-Verdien-Professoren (und was aus Studiengebühren wird…)
Ich hatte kürzlich Strafanzeige wegen Untreue gegen das hessische Wissenschaftsministerium erstattet, weil man einer Professorin die Nebentätigkeit als Direktorin eines Fraunhofer-Instituts genehmigt hatte. Das vorläufige Zwischenergebnis ist überraschend: Weiterlesen »
Uni-Neoliberalismus vs. Demokratie
Auf Telepolis ist gerade ein Artikel über die Privatisierung des Staates erschienen, der von den Gefahren der neoliberalen Privatisierung des Staates gegenüber der Demokratie handelt. Ähnliche Gedanken sind mir zum Hochschulwesen schon oft durch den Kopf gegangen. Weiterlesen »
Plagiatoren und Vettern bevorzugt?
Ich beschäftige mich gerade mit dem Berufungsverfahren auf eine Informatik-Professur. Als Auswahlkriterien wurden unter anderem Weiterlesen »
Das Schweigen der Professorin
Kürzlich hatte die Darmstädter Professorin Eckert noch vor Zeugen behauptet, daß sie ihr Sachverständigengutachten wissenschaftlich vertreten und begründen könnte.
Es kam aber nichts. Null.
Das heißt, es kam doch was. Nämlich vom Darmstädter Rektorat. Man sei nicht damit einverstanden, daß die Professorin ihr Sachverständigengutachten begründet. Unklar ist mir, ob sie nicht will oder kann, und man ihr ein Schweigealibi liefern will, oder ob sie will, man sie aber davor bewahren muß, sich um Kopf und Kragen zu reden.
Grundsätzlich fragwürdig ist aber, daß ein Rektorat überhaupt einem Professor vorschreiben können will, zu was der sich fachlich äußert. Das ist mit der Wissenschaftsfreiheit unvereinbar.
Dazu demnächst mehr…
Streit an der Uni Karlsruhe?
Gerade in KA-News gefunden: Eine ganze Reihe von Meldungen über interne Streitigkeiten an der Universität Karlsruhe: Weiterlesen »
Das BMBF, die DFG und die Akteneinsicht
Neulich hatte ich nach dem Informationsfreiheitsgesetz erneut Antrag auf Auskunft/Akteneinsicht beim Bundesministerium für Bildung und Forschung gestellt. Diesmal geht es nicht wie beim ersten Antrag um die Exzellenzinitiative, sondern allgemein um die Vergabe von Forschungsgeldern durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft DFG. Weiterlesen »
Adele jetzt in Frankfurt angemeldet
Inzwischen bin ich nun auch meiner (diffus schon jetzt, präzise demnächst existierenden) Rechtspflicht zur Archivierung nachgekommen und habe Adele und die Fledermaus unter dem Identifier urn:nbn:de:0107-adele-0-11a9 bei der Deutschen Nationalbibliothek angemeldet.
Ein Gespräch mit einem Dekan
Gestern hatte ich ein zufälliges Gespräch mit dem Dekan einer deutschen Informatikfakultät. Mich schaudert es jetzt noch:
Er sagte mir dabei so frei von der Leber weg, daß er überhaupt keine Lust und keine Absicht habe, sich mit Prüfungsrecht zu befassen, sich damit nicht auskenne und nicht daran denke, sich über seine Pflichten als Beamter zu informieren. Solange ihm die Rechtsabteilung der Universität nicht sage, daß er etwas zu tun habe, interessiere es ihn nicht. Er könne sich ja schließlich auch nicht mit Bauvorschriften befassen, nur weil er als Dekan etwas mit dem Fakultätsbau zu tun habe. Das sagt der mir so.
Der Mann ist, das muß man wissen, gleichzeitig auch Vorsitzender des Promotionsprüfungsausschusses. Er hat wesentliche Dienstpflichten ignoriert, die Erfüllung von Aufgaben unterlassen, und es interessiert ihn nicht einmal. Solange andere ihm nicht sagen, was er zu tun habe, tue er es nicht.
Daß ein Beamter Pflichten hat, daß er seine Pflichten nach dem Beamtengesetz in eigener Person und eigener Verantwortung zu erfüllen hat, daß andere Grundrechte gegen den Staat und damit gegen seine Beamten haben, so weit wird da nicht mehr gedacht. Handeln nur noch interessenorientiert. Alles, was keinen unmittelbaren Nutzen bringt, wird vermieden.
Ein Promotionsprüfungsausschussvorsitzender, den seine Pflichten und das Prüfungsrecht nicht interessieren. Sein Amtseid interessiert ihn auch nicht. Wir sind in Deutschland.