Ein paar Worte zum Prüfungsrecht
Universität verstößt gegen Prüfungsordnung
Ein Artikel auf KA-News beschreibt ein paar Prüfungsrechtsprobleme an der Uni Karlsruhe und am Verwaltungsgericht Karlsruhe. Lesenswert.
Und da wundern die sich noch, daß internationale Studenten lieber in andere Länder gehen.
Deutsche Hochschulen und die Akteneinsicht
Eben hab ich wieder mal eine Anfrage zu Prüfungsrecht bekommen. Manchmal könnt ich echt nen Rappel kriegen. Weiterlesen »
Ist die Promotion verfassungswidrig?
Ich bereite mich gerade auf die nächste Schlacht vor: Ist die Promotion in Deutschland verfassungswidrig? Weiterlesen »
Täuscher, Trickser, Wissenschaftler…
Was in den letzten Tagen über Schummeln, Plagiate usw. an Neuigkeiten kam.
Die Professorin Debora Weber-Wulff hat einen Vergleichstest von Anti-Plagiatssoftware erstellt, der viel Beachtung fand. Saubere Arbeit. URLs dazu:
Besonders gut gefallen hat mir die Aufzählung im SPIEGEL-Artikel darüber, daß eben nicht nur die Studenten, sondern auch die “Wissenschaftler” hemmungslos abkupfern, z. B. daß Dissertationen aus Diplomarbeiten zusammengebastelt werden, was an manchen Lehrstühlen Gang und Gäbe ist. Ging mir mit meiner Diplomarbeit übrigens genauso. Da habe ich einen Rechner gebaut, und kaum war der fertig, wurde mein Name überklebt und das Ding als Implementierung einer Dissertation ausgegeben.
Schön zu lesen war auch der SPIEGEL-Artikel Gutachten wie aus 1001 Nacht, in dem man mal sieht, was in Deutschland alles als “Gutachter” rumspringt. Das würde eigentlich eher für den Titel eines Barons von Münchhausen denn als Gutachter qualifizieren.
Gut war auch das Gutachten über den IQ-Rabatt der Uni Freiburg. Dieser IQ-Rabatt war wohl die allerdämlichste Idee, auf die man kommen konnte. Interessant, daß die da in Freiburg auch Rechtswissenschaften lehren.
Lustig war insofern auch, daß Berliner Richter Examensthemen ausgeplaudert haben sollen. Gar nicht lustig waren der Schaden und die Kosten, die daraus – auch unbeteiligten Prüflingen – entstanden sind. (Was mich insofern auch interessiert, als schon zwei meiner eigenen Klageschriften später zu Examensaufgaben für Juristen wurden.)
Daß bei Prüfungen nicht nur die Prüfer, sondern auch die Prüflinge durchdrehen zeigte sich am Fall der Medizinstudentin, die aus Prüfungsangst mit einer Bombendrohung gleich die ganze Uni-Klinik evakuieren ließ. Es gelang ihr, die Prüfung platzen zu lassen. Es wird ihr hingegen (hoffentlich) nicht mehr gelingen, Ärztin zu werden. Was macht die denn, wenn sie Angst vor der Operation hat? Außerdem ist die Evakuierung einer Uni-Klinik eine ganz erhebliche Gefährdung aller Patienten (Intensiv-Station, Infektion, usw. usw.), also mit dem Dienstbild eines Arztes unvereinbar. Fragen muß man sich aber, ob es entweder Aufgabe der Universität sein müßte, solche Prüfungsangstsituationen nicht aufkommen zu lassen, oder ob man das als Teil der Ausbildung sehen muß, daß nur der den Beruf ergreifen können soll, der auch in der Lage ist, sich einer Streßsituation zu stellen. Wie will jemand am offenen Herzen oder Hirn operieren können, der schon vor einer Prüfung die Hosen voll hat?
Spitzennoten um jeden Preis
Wieder mal ein interessanter Artikel im SPIEGEL: Über Studenten und Studentinnen, die für Noten alles tun, aber nicht im postiven Sinne von Fleiß. Weiterlesen »
Die Doktormacher
Und noch ein paar Details zum Korruptionsfall in einem weiteren SPIEGEL-Artikel, nachdem gestern auch ein interessanter Artikel in der WELT war. So manch einer wird sich fragen, was eigentlich so ein Institut für Promotionsberatung macht. Weiterlesen »
Professor wegen Promotionshandel verhaftet
Interessanter Artikel im SPIEGEL: Ein Professor, der Juristen gegen Geld zum Doktortitel verholfen hatte, ist verhaftet worden. Weiterlesen »
Ein Gespräch mit einem Dekan
Gestern hatte ich ein zufälliges Gespräch mit dem Dekan einer deutschen Informatikfakultät. Mich schaudert es jetzt noch:
Er sagte mir dabei so frei von der Leber weg, daß er überhaupt keine Lust und keine Absicht habe, sich mit Prüfungsrecht zu befassen, sich damit nicht auskenne und nicht daran denke, sich über seine Pflichten als Beamter zu informieren. Solange ihm die Rechtsabteilung der Universität nicht sage, daß er etwas zu tun habe, interessiere es ihn nicht. Er könne sich ja schließlich auch nicht mit Bauvorschriften befassen, nur weil er als Dekan etwas mit dem Fakultätsbau zu tun habe. Das sagt der mir so.
Der Mann ist, das muß man wissen, gleichzeitig auch Vorsitzender des Promotionsprüfungsausschusses. Er hat wesentliche Dienstpflichten ignoriert, die Erfüllung von Aufgaben unterlassen, und es interessiert ihn nicht einmal. Solange andere ihm nicht sagen, was er zu tun habe, tue er es nicht.
Daß ein Beamter Pflichten hat, daß er seine Pflichten nach dem Beamtengesetz in eigener Person und eigener Verantwortung zu erfüllen hat, daß andere Grundrechte gegen den Staat und damit gegen seine Beamten haben, so weit wird da nicht mehr gedacht. Handeln nur noch interessenorientiert. Alles, was keinen unmittelbaren Nutzen bringt, wird vermieden.
Ein Promotionsprüfungsausschussvorsitzender, den seine Pflichten und das Prüfungsrecht nicht interessieren. Sein Amtseid interessiert ihn auch nicht. Wir sind in Deutschland.
Mehr Doktortitel “politisch gewollt”?
Kürzlich fand ich in einem SPIEGEL-Artikel zur Zukunft der Doktoranden die seltsame Aussage
“Es ist politisch gewollt, dass mehr Studierende einen Promotionsabschluss haben. Und vor allem soll ein größerer Prozentsatz davon nicht an der Universität bleiben.”
als Zitat der Direktorin des Internationalen Zentrums für Hochschulforschung in Kassel Barbara Kehm. Weiterlesen »
Zu Aufbau und Bewertung von Diplom- und anderen Arbeiten
Von Universitätsprofessoren und teilweise auch -mitarbeitern höre ich oft das Jammern und Gezeter, daß es für die Bewertung von Diplomarbeiten doch wegen der Tiefe und Weite der Wissenschaft (oder so ähnlich) keine greifbaren Bewertungsmaßstäbe geben könnte. So als Universalausrede dafür, daß die Bewertungen nicht nachvollziehbar, nicht gleichmäßig und eher willkürlich sind. Und die Bewertungsmaßstäbe müßten sowieso aus den absonderlichsten Gründen geheim bleiben. Von wegen. Die Berufsakademien machen’s vor. Weiterlesen »
Es gibt auch vernünftige Professoren und Prüfer
Normalerweise wenden sich nur Prüflinge an mich, meist wegen Adele oder den Prüfungsrechtswebseiten. Die Vorgänge, die sie schildern, sind meist haarsträubend, die Professoren und Fakultäten auf der Gegenseite meist so inkompetent wie stur und willkürsüchtig. Sie nehmen lieber die Kollateralschäden einer Auseinandersetzung hin als von Willkür und eingefahrenen Verhaltensweisen abzulassen.
Es gibt aber auch andere. Weiterlesen »