Das Handelsblatt schreibt darüber, dass Schummln, Mogeln, Plagiieren als weit tiefer im Wissenschaftssystem verwurzelt erscheinen, als man bisher so annahm. Und dass die Unis damit nicht klarkommen.
Wenig überraschend.
Das Handelsblatt schreibt darüber, dass Schummln, Mogeln, Plagiieren als weit tiefer im Wissenschaftssystem verwurzelt erscheinen, als man bisher so annahm. Und dass die Unis damit nicht klarkommen.
Wenig überraschend.
SPIEGEL Online berichtet über haarsträubende Zustände an slowakischen Hochschulen. Ausgerechnet ein EU-Kommisssar für Bildung hat sich da seine Dissertation aus Fundstücken zusammengekleistert. Und sie erklären, warum die Hochschulen dort an faulen Promotionen profitieren.
So übel das ist, sie sind uns Deutschen einen ganz wesentlichen Punkt voraus: Dort gibt ein Plagiat nicht nur Anlass für die Überprüfung der Arbeit, sondern gleich der ganzen Hochschule. Die riskieren, ihr Promotionsrecht zu verlieren.
Das wär doch mal was bei uns.
Ach, guck an. Die Münchner sind auf die Idee gekommen, dass es für Professoren einen Unterschied ausmachen sollte, ob sie was leisten oder nicht.
Und das, obwohl das (überwiegend mit Professoren besetzte) Bundesverfassungsgericht doch entschieden hatte, dass es bei Professoren auf die Leistung nicht ankäme, und sie auch leistungslos gute Gehälter bekommen müssen, wegen der fitkiven Verantwortung, die noch nie einer gefunden hat.
Da sich anscheinend an immer mehr Universitäten die Finanzsituation zuzuspitzen droht, stellt sich immer mehr eine interessante Frage: Weiterlesen »
Ein Leser hat mich darauf hingewiesen: Die BNN hat sogar auf der Webseite als Kurzmeldung (den vollen Artikel gibt’s bei denen nur auf Paper bzw. gegen Geld-Abo), dass der Uni Karlsruhe („KIT”) Geld fehlt. Sie haben eine „Unterfinanzierung” von 6 bis 9 Millionen Euro jährlich. Weiterlesen »
Donnerwetter. Ist das ein Saftladen. Und die DFG hängt wieder mal seltsam mit drin. Weiterlesen »
Guck mal an: Der Professorenverband fordert Strafen gegen Ghostwriter.
Bemerkenswerterweise scheinen sie das nur auf externe Promotionsberater zu beziehen, weil da die Professoren die Gelackmeierten sind und sich blamieren.
Auf Professoren, die sich ihre eigenen Werke von ihren Mitarbeitern schreiben lassen, scheinen sie das nicht zu beziehen. Wieder die übliche Masche der Professoren: Schwindel ist nur verwerflich, wenn Doktoranden ihn begehen. Schwindel von Professoren selbst soll legal bleiben.
Drollig ist auch, dass sie Plagiate dabei nicht unter Strafe stellen wollen, das „müsse auch in Zukunft die Scientific Community leisten” – als ob sie das je getan hätte. Da ist eben das Problem, dass man das nicht auf Doktoranden begrenzen kann, da wären auch plagiierende Professoren mit dran. Und das will man freilich gar nicht.
Und der Eindruck bestätigt sich, wenn man in die Pressemitteilung des Hochschulverbandes sieht: Da ist nur von „Qualifikationsarbeiten” die Rede. Ist man erst einmal Professor, fiele man nicht mehr darunter und kann sich hübsch weiter seine Bücher vom Ghostwriter schreiben lassen.
Bemerkenswert dabei:
Laut einer dpa-Meldung gehen Experten davon aus, dass sogar etwa jede dritte Doktorarbeit in den Fachbereichen Jura und Wirtschaftswissenschaften von Ghostwritern stammen soll.
Was mich verblüfft. Denn Ghostwriter schreiben normalerweise ziemlich gut. Da aber mehr als zwei Drittel der Arbeiten in Jura und Wirtschaftswissenschaften ziemlich lausig sind, können die eigentlich nicht von Ghostwritern stammen – oder deren Qualität ist eingebrochen.
Sie sagen, sie wollten der Entwertung akademischer Grade einen Riegel vorschieben. Dann sollten sie halt mal konkrete Maßstäbe und Anforderungen einführen.
Leute, helft mir mal. Ich suche Material für ein weiteres Buchprojekt. Weiterlesen »