Die Uni Potsdam hat entschieden, daß Kultusminister Althusmann seinen Doktor behalten darf, weil sie „nur” Pfusch und klein Plagiat sei.
Eigentlich logisch, denn es gibt ja (übrigens vor allem in den MINT-Fächern) noch viel, viel mehr Pfusch-Dissertationen als Plagiate. Würde man entscheiden, auch die Pfuschdoktorgrade wieder einzusammeln, nähme das ja gar kein Ende mehr. Und wovon sollte man die ganzen kassierten Schmiergelder wieder zurückzahlen können?
Auf SPIEGEL Online ist eine lesenswerte Kritik an der Juniorprofessur erschienen und deren Siechtum diagnostiziert. Weiterlesen »
Brandaktuelles zum Krach zwischen DFG und Wissenschaftsrat. Oder: Die DFG auf der Suche nach einem Bock, den sie zu ihrem Gärtner machen kann. Weiterlesen »
Nochmal ne schräge Frage:
Boah, haben wir tolle Wissenschaftler in Deutschland. Jetzt verstehe ich, was das Bundesverfassungsgericht mit der „hohen Verantwortung” meinte, derentwegen Professoren besser bezahlt werden müssen.
Da gibt es was, was mir nicht einleuchtet. Weiterlesen »
Hin und wieder gibt es auch gute Artikel in der FAZ. Ein Leser hatte mich (sorry, ich war im März sehr beschäftigt und bin etwas ins Hintertreffen geraten) auf einen Artikel über Zitate-Erpressung durch Verlage hingewiesen. Weiterlesen »
Seltsame Dinge passieren. In der ZEIT geht der Ex-Präsident der DFG auf den Wissenschaftsrat los und fordert dessen Auflösung. Die scheinen sich bei der Exzellenzinitiative in die Wolle bekommen zu haben.
Damit habe ich zwei Probleme. Weiterlesen »
Ein Leser weist mich gerade darauf hin, daß unter Telepolis jemand über eine wissenschaftliche Studie schimpft. So ganz klar wird mir allerdings nicht, was ich von diesem Fall halten soll. Irgendwie seltsam und fragwürdig.
Ein Leser hat mir gerade einen Link auf den Artikel „Skrupellose Akquise von Drittmitteln” in der TAZ geschickt (danke!). Da schimpft ein Hochschullehrer ziemlich heftig über das korrupte und versaute deutsche Wissenschaftssystem. Zitat:
„Was uns einst als gesellschaftlich notwendige, unabhängige Wissensproduktion, als eine Suche nach Wahrheiten und guten Wegen viel Wert war, wird heute deformiert von den Interessen jener, die dafür viel zu zahlen bereit sind. ”
Sehr lesenswert. Und sehr gute Idee, ein Forschungsregister aufzubauen.
Ach, übrigens, was mir dazu so einfällt: Der Fall Carsten Maschmeyer hat gezeigt, daß eine Universität schon für eine halbe Million Euro bereit ist, sogar ihre Promotionsordnung zu ändern und wirklich jedem ohne jegliche wissenschaftliche Leistung einen Doktor aufzusetzen. Was passiert dann erst, wenn ein Horst Görtz in Bochum, ein Hasso Plattner in Potsdam oder ein Hans-Werner Hector in Karlsruhe mit enormen Beträgen, letztere sogar bis zu 200 Millionen oder noch mehr, um sich werfen?
Liest sich auf den ersten Blick widersinnig, denn eigentlich ist ein Stipendium doch – gefühlt – eine tolle, begehrenswerte Sache.
Wird einem aber erst mal klar, daß das vermeintliche „Geschenk” eines Stipendiums nur ein fauler Trick der Max-Planck-Gesellschaft ist, um sich um ein normales Arbeitsverhältnis mit Sozialabgaben, Arbeitgeberpflichten usw. zu drücken und die Doktoranden als noch billigere Arbeitssklaven zu bekommen, sieht das schon ganz anders aus. Dann ist das plötzlich ein Umgehungsgeschäft für das Angestelltenverhältnis und damit eigentlich Unterschlagen der Sozialabgaben.
Im Prinzip liegt da eine Scheinselbständigkeit vor, und sogar unter dem Anschein der Selbständigkeit könnte das auf Einkommens- und Umsatzsteuerhinterziehung hinauslaufen. Würde man sowas als normaler Arbeitgeber machen, käme man dafür in den Knast. Hätten wir in Deutschland brauchbare und politisch unabhängige Staatsanwaltschaften, müßte man denen das glatt mal stecken.