Ein Leser weist mich gerade auf einen lesenswerten Artikel über den Geschlechter-Wahnsinn an deutschen Universitäten auf streitbar.eu hin. Eine Anmerkung dazu. Weiterlesen »
Den Teufel mit dem Beelzebub austreiben
Heise Online berichtet darüber, daß das BMBF beabsichtigt, die IT-Abteilung der HIS GmbH zu privatisieren, weil sie das Hochschulzulassungssystem nicht auf die Reihe bekommt. Das dürfte das Problem aber schon in doppelter Hinsicht nicht lösen. Weiterlesen »
Widerspruch in sich
Ein Numerus Clausus soll eigentlich den Zugang zu Studienplätzen regeln, wenn es viel mehr Bewerber als knappe Studienplätze gibt. In Deutschland sind 17.000 Nummerus-Clausus-Studienplätze unbelegt, was ein Widerspruch in sich ist und dem Numerus Clausus in diesen Fällen klar die Rechtsgrundlage nimmt. Meines Erachtens dürfte ein Nummerus Clausus erst gar nicht von vornherein als harte gelten, sondern erst in der Vergabe der Studienplätze als Prioritätskriterium, wenn es mehr Bewerber als Studienplätze gibt. Eine feste Notenschranke ist im Allgemeinen mit der Berufsfreiheit unvereinbar, zumal es nicht nachvollziehbar ist, warum jemand für Medizin besser geeignet sein soll, der sich eine Spitzenabiturnote mit Sport, Geschichte, Religion und sowas geholt hat, als jemand, der Naturwissenschaften hatte aber auf härtere Anforderungen und damit schlechtere Noten stieß. Insofern ist der NC sowieso bescheuert.
Was ist nun aber der Grund dafür, daß aktuell so viele NC-Studienplätze nicht besetzt sind?
Na, weil die Universitäten gegen die ZVS getrommelt haben und die Studienplätze lieber selbst vergeben wollen. Was aber eine dumme Idee war, weil es organisatorisch unsinnig ist, sie in ihrer Leistungsfähigkeit überfordert und sie – last not least – einfach zu doof dafür sind.
Ich plädiere ja schon lange dafür, die Universitäten als Organisationsform aufzulösen und sowas wie Immatrikulation mindestens bundesland-weit zu machen. Man immatrikuliert sich dann nicht mehr an der Uni X, sondern im Bundesland Y und kann alle Universitäten des Landes besuchen. Das wär’s doch.
Gefälligkeitspromotion für Siemens-Leiter?
Ein Leser weist mich gerade darauf hin, daß es im Internet in einem der plagiatskritischen Wikis einen Verriß Sorry, Link vergessen und gerade nachgetragen) einer angeblich substanzlosen Dissertation gibt, für die die TU München 2009 einem Forschungsleiter bei Siemens den Doktor vergeben hat, und die in seltsamer Koinzidenz damit steht, daß sehr zeitnah ein Industrieprojekt mit einem Umfang von 38 Millionen angestoßen wurde, bei dessen Unterzeichnung der „Doktorand” als Forschungsleiter von Siemens und einer der Prüfer für die TUM dabei waren.
Wo es doch gerade um die Qualität deutscher Promotionen geht (siehe vorhergehenden Blog-Artikel). Das Ding muß ich wohl nach Brüssel schicken.
Siemens … Siemens … Moment mal, da war doch was. Waren das nicht die, die so öffentlichkeitswirksam behauptet haben, daß sie endlich gegen Korruption vorgehen wollen? Hat jemand die Telefonnummern von deren Ombudsman?
EU-Promotion statt deutscher Promotion
Die ZEIT berichtet über Pläne für eine europäische Industrie-Promotion, die den deutschen Doktorgrad verdrängen könnte. Weiterlesen »
Männerdiskriminierung an Universitäten besonders stark
Telepolis schreibt gerade was drüber.
Es liegt natürlich auf der Hand, daß Universitäten da besonders anfällig sind. Weil sich da sowieso kein Mensch für Grundrechte oder andere Regeln interessiert, insbesondere bei der Stellenvergabe extreme Willkür herrscht, und die höchst anfällig für Moden, Strömungen und Lobbyismus sind. Und man es ohnehin gewonnt ist, Stellen nicht nach objektiven Kriterien, sondern nach Quoten und Interessenlagen zu vergeben.
So werden Frauenquoten letztlich auch nur zu einer neuen Erscheinungsform von Korruption.
Gleiche Leistung bei Mädchen besser benotet als bei Jungs
Auf Telepolis wird über eine von Vodafone finanzierte Studie berichtet, welche nicht leistungsrelevanten Kriterien die Schulnoten beeinflussen. Weiterlesen »
Virtuelles Lernen
Wo wir’s doch kürzlich davon hatten, dröge Vorlesungen durch Multimedia und interaktives Lehrmaterial zu ersetzen: Sowas, wie ich es mir für Funktionen usw. in „Mathebüchern” vorgestellt habe, macht jetzt Google. Weiterlesen »
Es fährt ein Zug nach nirgendwo…
…den es noch gestern gar nicht gab, sang Christian Anders in den 70ern. An den Universitäten ging’s anders, da fuhr der Zug nach nirgendwo, den es bei Abfahrt nicht mehr gab. Weiterlesen »
Warum Europa das Internet nicht entwickelt hat
Schöner Artikel in Technology Review. Das läuft heute noch alles ganz genauso ab. Im gesamten IT-Bereich sind wir immer noch Kollonialgebiet der Amerikaner. Hier herrschen Borniertheit, Monopole, das Konservieren des Bestehenden.
Im Forschungsbereich habe ich das häufig genauso erlebt. Im Zusammenhang mit Donald Davies und der Paketvermittlung mußte ich da wieder an den Krampf mit der Uni Karlsruhe denken, die sich ja (fachlich und sachlich falsch) auf ihn berufen hatte und wie dort – oder generell in Deutschland – IT-Forschung betrieben wird. Katastrophal.
Professoren fachlich von Studenten überholt
Hey, das ist ja toll. Der SPIEGEL berichtet darüber, daß Ökonomiestudenten darauf gekommen sind, daß die Professoren unfähig sind und unbeirrbar Modelle lehren, von denen sich gezeigt hat, daß sie nicht mit der realen Welt übereinstimmen. Und machen jetzt ihre eigenen Lehrpläne.
Endlich spricht sich mal herum, daß viele Professoren nur so tun, als wüßten sie was.
Pest und Cholera
Man redet ja, wenn man die Wahl zwischen zwei Übeln hat, so schön von der Wahl zwischen Pest und Cholera. An Deutschlands Universitäten hat man anscheinend die Wahl zwischen Korruption und Frauenquote. Die Tendenz scheint gerade wieder zurück in Richtung Korruption zu schwappen.