Auch das noch. Die Hochschule als Entsorgungstonne und Endlagerstätte für gescheiterte und unerwünschte aber unkündbare Spitzenbeamte. Paßt ja irgendwie zusammen.
Betrug und falsche Noten an der Universität Amsterdam?
Hihi. Der niederländische Telegraaf berichtet etwas, was ich nicht verstehe, aber es gibt ja den Übersetzer von Google, der hier lustige Ergebnisse liefert.
Anscheinend haben sie da über Jahre hinweg Probleme mit ihrer Datenbank gehabt und falsche Zeugnisse ausgestellt, und aus Angst vor den Folgen hat keiner den Mund aufgemacht oder etwas korrigiert. Zitate aus der schrägen Automatenübersetzung:
Twilhaar
AMSTERDAM – Der Grad der Betrug in der Universität von Amsterdam wird es möglich 15.000 Studenten. Sie scheinen unbewusst geworden sind die Opfer von Jahren Misswirtschaft, Einschüchterung und einer kranken Umwelt. […]Klausurergebnisse fürchteten Lehrer falsch in den Computer eingegeben und nicht aus Angst vor Repressalien korrigiert. […]
…dass das Chaos auf dem Campus hat unbeschreiblich gewesen. […]
Wütend Lehrer, die die Jauchegrube geöffnet haben, erwarten noch viele weitere Fäulnis kommt.
Jauchegrube. Herrliche Übersetzung für die Zustände an Universitäten. 🙂 (Und danke für den Link!)
Khan Academy ?
Ich hatte doch kürzlich was über das Lehren über das Internet und über Telekolleg geschrieben (wobei es das Telekolleg zu meiner Überraschung doch noch gibt). Nun schreibt mir gerade noch jemand, daß ich mir mal die Khan Academy anschauen soll, wo man (angeblich, ich hab’s mir noch nicht selbst vertief angesehen) per Internet hübsch aufgemachtes Lehrmaterial zu allem und jedem finden könne. Kommt natürlich nicht aus Deutschland.
Entscheidungsvorgänge und Platzhirsche bei der DFG
Schöner Artikel im SPIEGEL. Der röhrende Hirsch beschreibt schön das Gebaren so manchen Professors.
Geradezu lächerlich ist, was ein Abteilungsleister der DFG da behauptet:
“Wissenschaftler haben eine sehr gut entwickelte Diskussionskultur, das gehört zum Selbstverständnis des Standes”
Das habe ich völlig anders erlebt. Nach meinen Beobachtungen wird an Universitäten vornehmlich mit Gegenseitigkeiten, Tabus und Rabulistik gearbeitet. Eine Diskussionskultur habe ich dort bisher nicht gesehen.
Die Wissenschaft von den Nymphen
Ach Herrje. Die Sueddeutsche schreibt über Esoterik an Hochschulen, Spezialfach Nymphen und Geomantie. Eine „ganzheitliche Erfahrungswissenschaft” über die energetischen, seelischen und geistigen Qualitäten eines Ortes, Wünschelruten und Pendel. Hellsehen, esoterische Vorlesungen und so. Die Bundesregierung hätte ein den achtziger Jahren sogar eine Studie über Erdstrahlen finanziert. Und es gibt sogar eine Doktorarbeit der Uni Innsbruck, in der mit Rutengängern festgestellt wurde, daß Kirchen und Kultstätten auf besonderen Plätzen stehen.
Und ich Idiot quäl mir da einen in Informatik ab und prügel mich mit Professoren über fachliche Details, während man sich woanders einfach irgendeinen Firlefanz ausdenken und das als Wissenschaft auszugeben. Wäre ich mit der Wünschelrute auf die Suche nach Sicherheitslöchern und Datenleitungen gegangen, wäre ich wohl durchgekommen.
Was mich ärgert. Denn um Forschungsgelder zu beantragen braucht man einen Doktor. Da würde ich jetzt glatt einen Antrag für ein mehrjähriges Forschungsprojekt zur Suche nach Nymphomaninen stellen, um die Wirkung meiner Rute empirisch zu untersuchen. Würde vermutlich genehmigt.
“Technische Probleme”
Die ZEIT berichtet über die Probleme bei der Software für Hochschulzulassung.
Man wird ernsthaft die Frage aufwerfen müssen, ob die Deutschen
a) zu blöd
b) zu föderal und interessenbürokratisch
geworden sind um sich noch selbst zu organisieren. Letztlich ein weiteres Symptom politischen Versagens und damit des Versagens unseren politischen Systems.
Deutsches Uni-Mittelalter mit Fördergeld vs. e-Learning
Das Thema, ob didaktisch unfähige oder unwillige Hochschulprofessoren nicht sowieso überflüssig sind und besser durch Videos und „Fernlehre” ersetzt werden sollten, hatten wir hier schon öfters. Aktueller Artikel dazu im SPIEGEL. Das deutsche System (eigentlich sollte man es eher „Zustand” nennen, denn ein System setzt Sinn, Planung und Funktion voraus) kommt dabei nicht gut weg. (Link korrigiert) Weiterlesen »
“Strukturanpassungsmaßnahmen”
Wo wir’s doch gerade von der Pflicht zur Dokumentation an öffentlichen Einrichtungen hatten: Schaut mal nach Sachsen.
Einblick in ein Netz von Unternehmern, Politikern und Wissenschaftlern
So sieht’s aus in Deutschland… (Kürzlich nannte man das noch euphemistisch „Netzwerken” und jeder fand’s gut und wollte auch.)
Bundesverfassungsgericht: Anforderungen bei Stellenbesetzungen
Das Bundesverfassungsgericht hat in einem Beschluß (2 BvR 1181/11 vom 28.11.2011) noch einmal klargestellt, daß auch im Hochschulbereich die Auswahlentscheidungen bei der Besetzung von Stellen dokumentiert und niedergelegt sein müssen, um dem Bewerber den Rechtsweg zu ermöglichen. Völlig korrekt entschieden, entspricht der ständigen Rechtsprechung.
Nach meinen Erfahrungen und Beobachtungen passiert dies in der Praxis nämlich nicht. In allen den Verfahren um die Besetzung von Professuren oder Rektorenstellen, in denen ich bisher die Finger drin hatte, wurde gar nichts dokumentiert, war nichts nachvollziehbar. Erst wenn man sich hinterher und mit Nachdruck erkundigt hat, haben die sich auf die Schnelle irgendwas aus den Fingern gesogen.
Drastisches Beispiel war die Ernenung des Rektors der Uni Karlsruhe, Professor Hippler. Bei dessen Auswahl hat man nur bei einem Mitbewerber dokumentiert, daß er zu alt ist, fast alle anderen Mitbewerber hat man völlig kommentarlos gestrichen und ihre Unterlagen aus den Akten entfernt. Überhaupt nichts nachvollziehbar. Und noch nachträglich das Protokoll verändert, um Sorgfalt vorzugaukeln (Details siehe hier). Mit am Tisch: Milliardär Stefan Quandt und die damalige Verfassungsrichterin (!) Christine Hohmann-Dennhardt. Was natürlich die Frage aufwirft, warum sich eine Richterin des Bundesverfassungsgerichts selbst nicht an dessen Rechtsprechung hält, wenn sie exekutiv tätig wird.
Danke für den Link.
Selbstmord bei der DFG?
Weiß jemand, ob an dem Gerücht was dran ist, daß das Betriebsklima bei der DFG so schlecht wäre, daß es da schon einen Selbstmord, oder sogar mehrere gegeben hätte, und die DFG angeblich krampfhaft versucht, auf „gut Wetter” zu machen? Wenn das so wäre, wär’s ja ein Hammer – wenn das Betriebsklima bei denen so schlecht wäre, hätten sie ja doch mehr mit Universitäts-Forschung gemein, als ich ihnen zugetraut hätte.