Über Plagiate wird seit Karl Theodor sehr viel geschrieben. Folgt man der Presse und der PR-Arbeit der Universitäten, gibt es außer Plagiaten anscheinend kein anderes Fehlverhalten. Dabei erscheint mir das Gegenteil eines Plagiats als noch viel problematischer. Weiterlesen »
“aus gesundheitlichen Gründen”
Ach, guck mal da. Da wurde eine junge Frau in die Junior-Professur geliftet (vielleicht als Auswirkung der Frauenquote). Dann werden Plagiatsvorwürfe erhoben.
Und was macht die TU Dresden? Geht davon aus, dass die Dissertation ganz wunderbar und die Vorwürfe ungerechtfertigt sind. Aber die Juniorprofessorin geht trotzdem. „Aus gesundheitlichen Gründen”
Die sind so schmierig, dass sie überhaupt keine Position mehr einnehmen wollen. Nicht für die Plagiatsjäger, aber für die Professorin offenbar auch nicht. Plagiate nicht zugeben, aber eine Überprüfung dann auch nicht in Kauf nehmen wollen.
Widerlich.
Warum Forschung nicht funktioniert
Interessant. Ein Chemiker der Harvard-University bemängelt, dass es bei Forschungsprojekten nur um schnelle Erfolge und schnellen Profit geht.
Erstaunliche Aussage:
Whitesides plädiert dafür, “dass die Leute, die Forschungsgelder annehmen, auch erklären können, was sie da eigentlich in ihrer Forschungsarbeit machen”. Wer öffentliche finanzierte Forschung betreibe, solle auch benennen können, welches für die Gesellschaft nützliche Ergebnis er sich hiervon verspreche.
Keine schlechte Idee. Aber in Deutschland undenkbar, weil es hier ja nicht um Nutzen, sondern um Versorgung per Gießkanne geht.
Paradox ist besonders der an den Universitäten grassierende Genderismus, denn der fordert ja genau das Gegenteil, nämlich Frauen von jeder Nützlichkeitsanforderung zu befreien, weil jede Nützlichkeit Männer bevorzugen und Frauen ausgrenzen würde. Weil aber besonders der Genderismus und die Frauenquote gefördert werden, werden in Deutschland damit gezielt ebenso nutzlose wie unkündbare Strukturen aufgebaut.
Hochschul-Franchising
Was es nicht alles gibt. Jetzt fangen schon Hochschulen an, ihr Recht zum Anbieten von Studiengängen an Firmen zu vermieten, damit jetzt auch Firmen Studiengänge anbieten können.
Eigentlich müsste man jetzt Zeter, Mordio und Korruption schreien, aber mir drängt sich gerade so der Gedanke auf, ob manche Firmen da nicht doch wesentlich bessere Studiengänge anbieten würden als unsere Hochschulen.
Schavanplag
Da wird beschrieben, wie der Stand der Untersuchung der Dissertation von Forschungsministerin Annette Schavan ist. Sie behaupten, sie hätten auf 87 von 325 Textseiten Übernahmen aus Quellen entdeckt, die nicht oder nicht ausreichend angegeben wurden.
Ab wann gilt eine Dissertation als Plagiat?
Aus für 39-Euro-Doktorgrade bei Groupon
Das Verwaltungsgericht Berlin hat entschieden, dass Groupon keine Ehrendoktorgrade für Exorzismus, Ufologie usw. verkaufen darf.
Es bleibt also dabei, absurde Promotionen dürfen in Deutschland nur von den Universitäten selbst verkauft und verschenkt werden. Und die nehmen mehr als 39 Euro. Obwohl der Preis bei manchen Universitäten nicht viel drüber liegt. Doktorväter kann man in Deutschland gelegentlich schon für 3.000 Euro kaufen.
“Bestellte Studien, fragwürdige Gutachten, tendenziöse Beratung”
Ach, guck mal an: Bei den Ökonomen scheint’s ja hoch her zu gehen. Was nicht überrascht, weil das ihrem Ruf entspricht. Überraschend ist, dass sie es zugeben.
Kontraste: Forschungsmillionen ohne Kontrolle
Die Kontraste-Sendung, die ich schon erwähnt habe, ist in der ARD Videothek verfügbar. Schavans Ministerium pulvert mal wieder das Geld raus und prüft gar nichts.
ARD-Kontraste bringt Bericht über BMBF-Schlamperei bei Forschungsgeldern
Gerade eben kam in der ARD Kontraste vom RBB, dabei auch ein Bericht darüber, wie das Bundesministerium für Bildung und Forschung unter Annette Schavan (Leser meines Blogs wissen, was ich von der halte) bei einem Jahresetat von über 5 Milliarden Euro Millionen an eine fadenscheinige Firma raushaut und nichts kontrolliert. Scheint ja der Standard-Zustand bei diesem Ministerium zu sein. Schavan geht’s ja nicht um Forschung, sondern darum, Geld herumzupumpen.
Vorabmeldung hier, Video und langer Text müssten bald verfügbar sein.
Gefälligkeitsgutachten aus Heidelberg
Gerade eben noch zufällig in ARD Exklusiv mitbekommen: Weiterlesen »
So viele Doktoranden wie noch nie
SPIEGEL Online berichtet über die Doktorandenschwemme. Und darüber, das vielen Leuten der Doktor inzwischen eher schadet als nutzt.
Besonders bemerkenswert finde ich diese Aussage:
An der Uni mag Benjamin aber auch nicht bleiben. Schließlich ist es auch dort für Sozial- und Geisteswissenschaftler am härtesten. “Die Promotion ist für wissenschaftlich Interessierte in diesen Fächern eine Etappe auf dem Weg zur Professur”, sagt der Darmstädter Soziologe und Eliteforscher Michael Hartmann. “Aber es gibt zu diesen Themen nicht genug Stellen in Forschung und Lehre.”
Das ist ja genau die Beobachtung, die ich im Frauenquoten-Buch erwähnt habe, dass nämlich die Genderisten, die eigentlich rein soziologisch orientiert sind, sich auf andere Fächer wie Jura, Informatik, Physik usw. ausbreiten, obwohl sie doch nur soziologische Themen bearbeiten. Weil es bei den Soziologen eine massive Frauenhäufig, aber nicht genug Professuren gibt.
Noch’n Stoiber entdoktort…
Hihi! Noch ein Stoiber-Nachwuchs verliert den Doktor.